Sie haben bereits erfahren, dass es die negativen Gedanken sind, die Ihr Leben in die falschen Bahnen leiten, doch auch negative Gefühle, die wir für andere Menschen haben oder unterdrückte Gefühle aus vergangenen Tagen können unseren Körper krank machen. An dieser Stelle spreche ich von Wut, Neid und auch von Hass, also Gefühlen, die nicht nur negativ sind, sondern auch destruktiv auf unseren eigenen Körper wirken.
Wer Hass oder Neid empfindet, der hat kein Problem mit einem anderen Menschen, sondern vielmehr ein grundlegendes Problem mit sich selbst. Wo Neid in der Regel für ein schlechtes Selbstwertgefühl steht, da steht Hass eher für eine tiefe Enttäuschung, die wir nie verarbeitet haben. Bei dem Gefühl der Wut sehe ich das zwiegespalten, weil Wut auch ein gesundes Gefühl sein kann und uns selbst vor einem Fehler oder einem falschen Schritt warnt. Allerdings sollte eine gesunde Wut auch bald wieder vergehen und sich nicht über viele Jahre lang in uns festsetzen.
Starten wir mit dem Gefühl von Neid. Sind Sie neidisch auf einen anderen Menschen oder haben Sie gelegentlich das Gefühl, Sie möchten Ihr Leben mit einem anderen Menschen tauschen? Das Gefühl von Neid entsteht aus der eigenen Schwäche heraus und hat immer etwas mit einem geringen Selbstwertgefühl zu tun. Wer glücklich in seinem eigenen Leben ist, der hat überhaupt keinen Grund, neidisch zu sein. In Zukunft sollten Sie hier einfach sagen und denken: „Unglaublich, was er/sie alles geschafft hat.“ Wünschen Sie diesem Menschen weiterhin viel Glück und Erfolg und konzentrieren Sie sich dann wieder auf Ihr eigenes Leben.
Betrachten wir nun das Gefühl Hass etwas näher. Wie schon eben kurz angesprochen, entsteht Hass auf einen anderen Menschen durch schlechte Erfahrungen, die wir mit diesem Menschen gemacht haben. Dabei ist es nicht selten, dass gerade aus tiefer Liebe später Hass entsteht, weil uns dieser Mensch verlassen oder in unserem Leben großen Schaden angerichtet hat.
Für mich war Hass allerdings nie ein Thema, denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals gesagt oder gedacht habe, dass ich einen anderen Menschen hasse. Sehr wohl kann ich mich daran erinnern, dass ich einen anderen Menschen nicht mochte oder nicht mehr leiden konnte, aber von Hass habe ich nie gesprochen. Dennoch möchte ich an dieser Stelle betonen, dass gerade tiefer Hass nur auf Sie selbst zurückfällt und niemals bei dem Menschen ankommt, den Sie augenscheinlich hassen. Hass gehört ebenfalls zu den Gefühlen, die Sie selbst krank machen können und werden, denn hinter dem Gefühl von Hass steht eine Erinnerung oder eine Tat, die Sie nicht vergessen können. Hierbei handelt es sich um ein nicht verarbeitetes Gefühl.
Daher mein dringender Rat: Wenn Sie das Gefühl haben, einen anderen Menschen wirklich zu hassen, so schauen Sie sich dieses Gefühl genauer an und überprüfen Sie die Ereignisse im Zusammenhang mit diesem Menschen. Dann wird es Zeit, Frieden zu schließen. Lassen Sie schlechte Erfahrungen los und holen Sie sich auf diese Art und Weise Ihren eigenen Frieden zurück. Egal, was Ihnen ein anderer Mensch auch angetan hat, es ist es nicht wert, dass Ihr eigenes Leben auch in Zukunft darunter leidet.
Wenden wir uns nun der Wut zu, die viele verschiedene Gesichter haben kann. Es ist die unterdrückte Wut, die viele Menschen über Jahrzehnte mit sich herumtragen und nie bearbeiten, weil sie ihre Wut gar nicht richtig ernst nehmen. Doch auch die spontane Wut, die durch eine Kränkung oder aus dem Affekt heraus entsteht, ist Wut, die oft in Auseinandersetzungen endet.
Wer kurzfristig wütend ist, weil er gekränkt oder beschimpft wurde, der wird, nachdem er seine Wut zum Ausdruck gebracht hat, schnell wieder zum Tagesgeschehen übergehen können und hier keine weiteren Schwierigkeiten mit seiner Wut bekommen. Jeder von uns ist schon einmal wütend, doch wenn wir der Wut Raum geben und diese Wut zivilisiert aussprechen, dann ist diese Art der Wut wirklich kein Problem. Doch die unterdrückte Wut, die müssen wir uns genauer anschauen, denn diese Wut macht nicht nur Ihr Leben schwerer, sondern kann Sie ebenfalls krank machen.
Nachweislich werden bei Wut verschiedene Hormone ausgeschüttet, die unseren Körper in einen Stresszustand versetzen. Der Herzschlag wird erhöht und der Blutdruck steigt an. Was bei der kurzfristigen Wut innerhalb von Sekunden oder Minuten wieder vergessen ist, das tragen Menschen mit einer unterdrückten Wut ständig mit sich herum und das kann bestimmt für keinen Menschen gesund sein. Suchen Sie also den Grund für Ihre unterdrückte Wut und versuchen Sie, den Sachverhalt entweder im Zweiergespräch oder für sich selbst zu klären. Finden Sie hier einen friedlichen Abschluss und wünschen Sie auch diesem Menschen nur das Beste. Loslassen ist auch hier ein wichtiger Punkt, lassen Sie alle störenden Gefühle, die schlecht für Sie selbst sind, los und starten frei in Ihr neues Leben.
Wut äußert sich bei manchen Personen aber auch in Trauer. Vor allem Mädchen wird von klein auf beigebracht, dass sie sich nicht ärgern sollten, dass sie nicht, wie ihre männlichen Zeitgenossen, wütend werden dürfen. Deswegen reagieren Frauen anstatt mit Wut oft mit Tränen, obwohl sie eigentlich lieber schreien würden. Auch schon kleinen Jungen wird beigebracht, dass sie nicht weinen dürfen. Weinen ist auch heute noch nicht männlich und die meisten Männer unterdrücken deswegen ihre Trauer. Versuchen Sie, Ihre Gefühle wieder richtig einordnen und bezeichnen zu lernen. Fühlt es sich gerade an wie Wut oder doch wie Trauer?
Foto von M. auf Unsplash
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