Unser Lächeln ist unser Markenzeichen und das Erste, was andere Menschen von uns sehen werden. Wer glücklich ist, der strahlt nicht nur mit dem Gesicht, sondern auch seine Augen strahlen vor Glück. Wenn Sie über ein wenig Wissen über Körpersprache und Mimik verfügen, können Sie sogar erkennen, wenn jemand ein falsches Lächeln aufgesetzt hat. Dabei ziehen sich die Mundwinkel eher zur Seite als nach oben. So entstehen die typischen Lachfältchen. Ein richtig authentisches Lächeln zu fälschen ist schwierig. Ich habe noch keinen Menschen kennengelernt, der den Fake Smile überzeugend rüberbringt.
In der Psychologie gibt es jedoch die These, dass unser Lächeln eigentlich eine Unterwerfungsgeste ist. Denken Sie an einen Affen, der die Zähne zeigt und sie dabei zusammenbeißt. Das sieht fast so aus, als würde er lächeln. Sie haben vielleicht schon einmal ein Foto von dieser Mimik gesehen oder Sie hatten das Glück, sie im echten Leben beobachten zu dürfen. Dieses Verhalten dient dazu, vertrauenswürdig zu wirken und den anderen davon abzuhalten, anzugreifen.
Auch heute lächeln wir noch, um bei unserem Gegenüber Vertrauen zu erwecken. Das Lachen diente also nicht nur als Ausdruck von Freude und Spaß, sondern konnte genauso gut Unwohlsein ausdrücken oder den Versuch, beim anderen als dominanter Konversationspartner zu wirken. Manche Menschen müssen in ihrem Beruf lächeln, das gehört einfach zu den Aufgaben in ihrem Job dazu. Kellner in einem guten Restaurant sollten beispielsweise immer fröhlich und gut gelaunt wirken. Diese Anforderungen können mit der Zeit sehr stressig werden und bei manchen sogar zu Depressionen oder Herzproblemen führen. Dies kann vor allem dann passieren, wenn das Lächeln nicht mit der inneren Stimmung übereinstimmt.
Keiner von uns kann ständig fröhlich sein. Das Leben ist nun mal eine Achterbahn der Gefühle, mit Höhen, aber auch mit Tiefen. Wenn wir unsere Gefühle für unsere Arbeit unterdrücken müssen, kann das zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Falls Sie in einem Beruf arbeiten, in dem ständige Freundlichkeit gefragt ist, wäre es gut, mit Ihrem Arbeitgeber darüber zu sprechen, welche Auswirkungen diese Anforderung auf Ihre Gesundheit haben kann. Lassen Sie sich Ihr Lächeln nicht vorschreiben, aber auch nicht nehmen!
Starten Sie mit einem Lächeln in Ihren Tag und Sie werden direkt einen Unterschied erkennen können. Lächeln Sie sich beim Zähneputzen ins Gesicht und sagen Sie zu sich selbst: „Das wird ein toller Tag!“ Warum ist gerade dieses Lächeln am Morgen so ein wichtiger Schritt? Genau mit diesem Lächeln am Morgen stellen Sie die Weichen für den restlichen Tag und in nur wenigen Sekunden vertreiben Sie die schlechte Stimmung, die vielleicht schon in Ihnen geschlummert hat. Wir ziehen nämlich immer genau das an, was wir ausstrahlen.
Zumindest ist das die einfache Erklärung für dieses Phänomen. In Wahrheit nehmen wir nämlich in einer negativen Stimmung einfach mehr negative Dinge in unserer Umgebung wahr. Wenn wir mit einer positiven Stimmung in den Tag starten, kann uns trotzdem etwas passieren, was uns gegen den Strich geht. Alles in allem zeigt die Forschung aber, dass wir viel mehr schöne Dinge wahrnehmen werden, wenn wir generell hoffnungsvoll und freundlich eingestellt sind.
Doch unser Lächeln kann noch sehr viel mehr und Sie werden erstaunt sein, wie sich Ihr Leben verändert, nur weil Sie bewusst lächeln. Tragen Sie ein Lächeln in die Welt hinaus und lassen Sie sich überraschen, wie sich allein dadurch schon Ihre eigene Welt verändert. Kennen Sie diese Menschen, die einen Raum betreten und direkt im Mittelpunkt des Geschehens stehen? Die Menschen, die wie ein Magnet auf andere Menschen wirken und nie lange allein bleiben? Das sind Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung, die fast immer ein Lächeln im Gesicht tragen und deren Augen auch strahlen, wenn sie gerade sprechen.
Unser Lächeln hat aber nicht nur eine gute Wirkung auf andere Menschen, sondern in erster Linie wird es Sie glücklicher machen. Sie werden durch Ihr eigenes Lächeln sehr viel mehr positive Dinge des Lebens wahrnehmen können und sich freier und besser fühlen. Nutzen Sie einmal die nächste Phase, in der Sie ständig grübeln und nur an dieses eine Problem denken können und treten dann vor einen Spiegel und lächeln sich bewusst ins Gesicht. Schauen Sie in den Spiegel und betrachten Sie Ihr zauberhaftes Lächeln. In nur wenigen Sekunden werden Sie nicht mehr grübeln, sondern einfach nur lächeln und Ihre Probleme rücken erst einmal in den Hintergrund.
Unser Lachen ist also wie eine Medizin, die wir immer und überall bei uns tragen, die jederzeit eingesetzt werden kann. Zwar sind in dem Moment Ihre Probleme nicht weg, sondern nur in den Hintergrund getreten, aber Sie können nun sehr viel einfacher damit umgehen und objektiver nach einer passenden Lösung suchen.
Die Facial-Feedback-Hypothese
Die Facial-Feedback-Hypothese besagt, dass unsere Emotionen in einem direkten Zusammenhang mit unseren Gesichtsausdrücken stehen. Wir kommunizieren also durch ein Lächeln oder ein Weinen, aber nicht nur mit anderen, sondern auch mit uns selbst. Damit geben wir unserem Gehirn ein Feedback darüber, was wir gerade fühlen. Schon Charles Darwin und William James postulierten mit dieser Hypothese, dass wir eigentlich nicht zuerst fühlen und dann erst auf diese Emotionen reagieren, sondern dass wir uns auch glücklicher fühlen, wenn wir lächeln, und ärgerlicher, wenn wir verärgert dreinschauen. Unsere Emotionen sind also im ständigen Austausch mit unseren Reaktionen und unsere Reaktionen wiederum geben unserem Gehirn Feedback darüber, wie wir uns gerade fühlen.
Es gibt bei dieser Theorie eine schwache und eine starke Version. Die schwache Version wurde hauptsächlich von Charles Darwin ins Leben gerufen. Sie besagt, dass die Gesichtsausdrücke unsere Emotionen verstärken oder auch abschwächen, je nachdem wie intensiv wir bereits lächeln oder wie stark wir versuchen unser Lächeln zu unterdrücken. Das Gefühl existiert also bereits und wird durch unsere Mimik nur intensiviert oder verringert.
Bei der starken Version gibt es keine Emotion ohne Gesichtsbewegungen. Sie wird erst durch das Bewegen unserer Gesichtsmuskulatur ausgelöst. Zwischenzeitlich gab es große Skepsis gegenüber dieser Hypothese, mittlerweile sind die Effekte aber belegt, wenn auch mit Limitationen. Es wurden viele Experimente zum Rückkopplungseffekt des Gesichtsausdrucks, wie die Hypothese auch genannt wird, durchgeführt. Die meisten davon kamen zur gleichen Konklusion – wenn wir lächeln, fühlen wir uns etwas glücklicher, es ist aber kein Zaubermittel. Um langfristig glücklich und zufrieden zu sein, müssen Sie noch ein paar Dinge umkrempeln und auch Ihr Unterbewusstsein in positivere Bahnen lenken.
Positive Gedanken
Starten Sie also nicht nur mit einem Lächeln in den Tag, sondern auch mit den passenden Gedanken:
- Heute wird ein toller Tag.
- Ich bin gut, so wie ich bin.
- Ich fühle mich gesund und glücklich.
- Meine heutigen Aufgaben werde ich alle erledigen.
- Alles, was ich mir vornehme, kann ich auch schaffen.
- Niemand außer mir bestimmt, wie ich mich fühle.
- Ich übernehme die Verantwortung für mein Glück.
- Ich löse meine Gedanken von Problemen und lenke sie auf das Positive.
- Ich bin frei in meinen Entscheidungen und meinen Handlungen.
Finden Sie an dieser Stelle einfach eine positive Formulierung für das, was Sie an diesem Tag bewältigen wollen. Es gibt einfach nichts, was Sie nicht schaffen können. Genauso gehen Sie ab heute auch an die Dinge heran, denn Sie können alles umsetzen, was Sie sich nur vorstellen können. Positive Affirmationen werden diese Sätze auch genannt. Jeden Tag geübt, können sie das Unterbewusstsein dahingehend beeinflussen, dass Sie sich leichter und fröhlicher fühlen werden. Sie nehmen die schönen Dinge in Ihrer Umwelt öfter und bewusster wahr. Sie können auch das Internet nutzen, indem Sie sich vor dem Schlafgehen positive Sätze anhören. Videos dazu gibt es zur Genüge. Empfehlenswert ist dies vorwiegend dann, wenn Sie vor herausfordernden Entscheidungen stehen oder sich unsicher fühlen und mit Ihrem Selbstbewusstsein hadern.
Foto von Connor Wilkins auf Unsplash
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