Die Bedeutung negativer Glaubenssätze

 

Viele Menschen wachsen mit negativen Glaubenssätzen auf.

  • „Dafür bist du zu klein.“
  • „Das kannst du noch nicht.“
  • „Dein Bruder hat bessere Noten als du.
  • “Deine Schwester ist sportlicher als du.“
  • „Halt den Mund!“
  • „Sei doch nicht so schüchtern.“
  • „Du bist zu schwach/dürr/dick/laut/langsam/…“
  • „Du bist anstrengend/nervig“
  • „Hör auf damit!“
  • „Du schöpfst dein Potenzial nicht aus!“
  • „Du isst/trinkst zu viel/zu wenig!“

Dies sind nur einige wenige Beispiele für negative Glaubenssätze, die vielen Menschen leider vom frühesten Kindesalter an mit auf den Weg gegeben werden. Und selbst, wenn sie nicht verbalisiert, also ausgesprochen werden, kommt es häufig vor, dass Kindern unterschwellig solche oder ähnliche Botschaften und Erwartungen mit auf den Weg gegeben werden.

 

Ein Beispiel hierfür könnte sein, dass deine Schwester immerzu gelobt und unterstützt wurde, wenn sie in einem sportlichen Wettkampf erfolgreich war und fleißig trainierte. Dir als Geschwisterkind, welches du keinem Hobby nachgingst, in dem es um Leistung geht, wurde diese Art von Lob und Anerkennung schlicht nicht entgegengebracht. Dies meinten eure Eltern keineswegs böse oder machten es gar mit Absicht, und dennoch bekam deine Schwester in diesem Fall mehr positive Verstärkung als du.

 

Die Botschaft, die du dir unterbewusst über die Jahre eingeprägt hast, könnte etwa lauten: „Ich bin nicht sportlich genug, um so viel Anerkennung wie meine Schwester zu bekommen.“ Die Lust, dich sportlich auszuprobieren, wird dir von Beginn an genommen, da du sowieso unterbewusst davon ausgehst, deine Schwester wird immer bessere sportliche Leistungen erbringen als du. Dies kann sogar dazu führen, dass du Bewegung in jeglicher Form ablehnst und körperliche (auch chronische) Beschwerden (wie Rückenschmerzen oder Übergewicht) mit sich bringen.

 

Dieser Satz, der sich über Jahre in deinem Bewusstsein festgesetzt hat, weil du als Kind immer wieder damit konfrontiert wurdest, kann langfristig dafür sorgen, dass du auch in anderen Bereichen der Annahme verfällst, nicht genug zu sein (nicht schnell, gut, fleißig, mutig, höflich, ambitioniert, erfolgreich… genug). Dies kann zur Folge haben, dass du nicht die Ziele erreichst, die du dir setzt (privat oder beruflich) und dich selbst schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilst, weil du dich mit einer negativen Einstellung an Dinge begibst („Das schaffe ich doch eh nicht“). Oder du redest dir so lange ein, dass du scheitern wirst und welche schlimmen Folgen etwas haben könnte, dass du es gar nicht erst versuchst und dich somit in deiner Entwicklung enorm einschränkst.

 

Zieht sich dieses Muster durch dein gesamtes Leben, ist die Folge nicht selten eine Depression oder eine schwere Persönlichkeitsentwicklungsstörung. Nicht nur deine eigenen Erfahrungen können solcherlei negative Auswirkungen zeigen.

 

Begib dich auf eine Reise in deine eigene, aber auch die Vergangenheit deiner direkten Vorfahren und Anverwandten (wie etwa Cousins und Tanten/Onkel) und erforsche die Ursprünge für die negativen Glaubenssätze, die in dir selbst bestehen. Die Ursachenforschung hilft dir dabei, deine Muster zu sprengen, denn zu erfahren, warum du diese Muster in dir trägst, kann dich bereits einen Schritt näher an die Befreiung von diesen bringen.

 

Zur Auflösung von negativen Glaubenssätzen eignen sich übrigens bestens die systemische Familienaufstellung, The Work nach Byron Katie und der Inner Voice Dialogue. Näheres dazu findest Du unter METHODEN

 

Foto von Marcos Paulo Prado auf Unsplash

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