Persönlichkeitsentwicklung LIVE

 

Meine Erfahrung mit unseren Klienten, die Seminare im Bereich Persönlichkeitsentwicklung besuchen:

  1. Viele sind fasziniert. Die Redner sind in der Regel genial ausgebildete, inspirierende Persönlichkeiten.
  2. Die Stimmung hebt viele an.
  3. Die Nachhaltigkeit ist gleich null. Äh, okay, 3-4 Tage lang.
  4. Viele Klienten werden abhängig von dem Hype, dem Adrenalin, der Stimmung.
  5. Umsetzung steht nicht im Raum. Wie sagt Tobi Beck, einer der Stars der Szene, immer so schön: Es ginge um den Rahmen, nicht um den Inhalt.
  6. Viele wissen schon kurz danach nicht mehr, um was es eigentlich ging.
  7. Manche Klienten, besonders mit depressiven Indikationen inkl. Burnout etc., sollten keinesfalls teilnehmen, weil sich ihre Symptomatik verschlechtern könnte.
  8. Der Kult der Persönlichkeitsoptimierung kann selbst pathogen sein. Er vermittelt m.E. die Botschaft: "Du bist so, wie Du bist, nicht okay. Werde anders und vor allem reich." Die Selbstannahme wird dadurch behindert und viele psychotherapeutische Bemühungen von der BPT (Buddhistischen Psychotherapie) bis hin zur Individualpsychologie werden dadurch konterkariert.

Ausnahmen:

  • Seminare, die nachhaltig konzipiert sind. Wir haben bei "Die Liebe und Ich" immer Seminareinheiten über mehrere Wochen gebaut und in aller Regel auch in Einzelsitzungen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gearbeitet.
  • Gut begleitete Seminare: Tony Robbins Seminare sind bekannt dafür, dass er ein mehrere Dutzend Coaches und Therapeuten starkes Team im Hintergrund vorhält, die sehr nah an den Teilnehmern arbeiten.
  • Thematisch sehr klare Seminare, die sich EIN Ziel setzen: Zum Beispiel Optimierung der Rhetorik, auftreten vor Gruppen, Kommunikations- oder Führungstechniken.

Tipp! 

 

Auch in der "Psychoarbeit" funktioniert wie überall sonst auch der FOKUS: Mach Dein Coaching oder Deine Seminarreihe und keine wilden Mischmaschs. Geh aber dafür in die UMSETZUNG: Mach Deine Hausaufgaben, lass Dir von Deinem Coach oder Therapeuten Buchtipps geben, gib Vertrauen in die Zusammenarbeit. Beobachte aber dabei genau: Wirst Du wohlwollend und annehmend behandelt? Fühlst Du Dich wohl und wirklich angenommen? Macht Deinem Coach oder Therapeuten sein Job wirklich Spaß? Hat er einen persönlichen SINN, warum er das tut, was er da tut? Stimmt das Ambiente für Dich und sind die Konditionen der Zusammenarbeit klar und für Dich nachvollziehbar? Kannst Du jederzeit aussteigen? 

 

Foto: Tony Robbins

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