Was jeder allein tun kann

 

Du hilfst Deinem Partner und Eurer Gemeinschaft am meisten, indem Du Dich selbst liebst. PUNKT. Dazu gehören Selbstzufriedenheit, die Fähigkeit, alleine sein zu können (und dabei glücklich zu sein!) und Deine Macht, Dich und Deine Gefühle selbst zu regulieren. Kurz: Du gehst ganz in die Verantwortung für Dich selbst und entlässt – solltest Du das noch nicht bereits getan haben – Deinen Partner vollkommen und in jeder Beziehung aus einer ihm auferlegten Verpflichtung Dir gegenüber. Und sei dies auch nur innerlich mit Sätzen wie: „Er / sie muss mich glücklich machen!“ – „Für den (guten) Sex ist er / sie verantwortlich!“ – „Wie ich mich fühle liegt natürlich an meiner Beziehung!“ – „Wenn ich nur einen anderen Partner hätte wäre ich ENDLICH glücklich!“ – „Würde er / sie sich nur in dieser oder jener Beziehung ändern könnte ich endlich glücklich sein!“ – „Er / sie ist schuld an unseren Streitigkeiten, unseren Problemen, unseren …!“

 

Jetzt ist das natürlich leicht gesagt: Ein „Opfer“ hat scheinbar zunächst eine Menge Vorteile. Es muss nichts tun / verändern, hat das Mitleid der Freunde und Verwandten auf seiner Seite, ist im Recht und fühlt sich damit überlegen. Handeln muss es nicht, weil es das ja nicht kann: Der böse Andere behindert das durch sein Tun und so bleibt nichts übrig, als mehr oder weniger still zu leiden. 

 

Aber was ist mit den Nachteilen? Da fallen mir gleich eine ganze Menge ein: 

 

• Ich bleibe ohnmächtig. 

• Ich kann nichts verändern – alles bleibt, wie es ist. 

• Mein Selbstwert leidet deutlich. 

• Mein eigenes Inneres Kind verliert jegliches Vertrauen in diesen Erwachsenen im Team. 

• Mein Selbstbewusstsein schwindet, denn ich glaube an „Stories“, die mich in keiner Weise weiterbringen. 

• Selbstverantwortung ist für mich ein

Fremdwort. 

• Die tatsächliche Wahrnehmung meiner Gefüh-le wird blockiert: Ich fühle sie nicht wirklich, sondern interpretiere sie (Nicht: „Ich bin trau-rig!“, sondern: „Ich fühle mich elend, weil mein Mann sich so und so verhält!“)

• Ich gelange nicht in die ganze Tiefe meiner Persönlichkeit und eigenen Geschichte. 

• Ich verhalte mich passiv – aggressiv und lasse es den anderen sehr wohl spüren, wie „falsch“ er oder sie ist. 

• Es gibt schlicht keine Lösung der Situation: Sie ist festgefahren und unveränderbar. 

 

Woran erkennen wir nun deutlich, dass wie die Verantwortung übernehmen?

 

 Wir bewerten Situationen nicht länger als „gut“ oder „schlecht“. 

 Wir erkennen uns und unseren Anteil an einer unangenehmen Situation. 

 Wir lehnen den anderen nicht länger ab, weil er dies oder jenes tut, sondern versuchen zu verstehen, warum er so handelt. 

 Wir sind unseren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen sehr nahe. 

 Wir sind in der Lage unsere eigenen negativen Gefühle auszuhalten und sie intensiv zu durch-leben. 

 Wir wehren uns nicht gegen dies oder jenes, sondern versuchen zu ergründen, warum wir das in unserem Leben haben: Was hat das mit uns und unserer frühen Biographie zu tun? 

 Wir haben Verständnis! Zuallererst mal für uns selbst und nachfolgend dann für jeden anderen (Verständnis haben bedeutet nicht, dass ich in einer für mich untragbaren Situation verbleibe!). 

 Wir sind entspannt und gelassen. Drama hat keinen Platz in unserem Leben. 

 

Natürlich kriegen wir das nicht immer hin – nicht ganz und gar. Wir alle haben die Mechanismen eines „Opfers“ in uns, weil das eine gängige und gesellschaftlich weithin anerkannte Methode bzw. Lebenseinstellung ist. Das ist auch überhaupt nicht schlimm, solange wir erkennen – auch retrospektiv – dass wir einfach gerade mal wieder ins Opfersein abgerutscht sind. Nach dem Erkennen können wir eine neue Entscheidung treffen: Wollen wir da drinnen bleiben oder aber die Verantwortung übernehmen? Fühlen wir uns WIRKLICH wohl in SELBST - wirkungslosen, von anderen abhängigen Umständen? Macht es Spaß, so rein gar nichts tun zu können, weil der andere ja …? 

 

Gut, das ist jetzt die mentale Ebene. Dann gibt es noch eine andere Ebene und die läuft bei den meisten Paaren auch – nun ja, sagen wir mal, sub-optimal. Es ist die lebendige Ebene, die LEBENS – Ebene, die Welt des Sonnenkindes. Da, wo es Spaß macht! Da, wo ich lebe und es darf: Weil ich es mir selbst erlaube, es mir selbst zugestehe, es mir selbst wert bin. Und genau da warten viele auf ihren Partner und erwarten, dass er oder sie an den genau gleichen Dingen Spaß hat: Dass er oder sie auch liebend gerne Golf oder Tennis spielt, Fußball guckt, Lambada tanzt oder Kreuzfahrten macht. Und was, wenn nicht? Dann wird emotionaler Druck aufgebaut und Liebesbeweise werden eingefordert. Doch so läuft das nicht und selbst wenn der andere das mitmacht bleibt ein schales Gefühl zurück. 

 

Nun sollt Ihr bitte nicht alles für Euch allein machen und quasi ein Singleleben in der Partnerschaft führen! Nichts ist doch schöner als neues gemeinsam zu entdecken und gemeinsame Hob-bies zu kultivieren. Das verbindet und kreiert einen gemeinsamen Erinnerungsschatz. Aber es MUSS eben nicht alles zusammen stattfinden! Es kann nicht nur eine Bereicherung für Eure Beziehung sein, wenn Ihr eigenen Interessen nachgeht, sondern auch eine Entlastung für Euren Partner darstellen, wenn Ihr das, was Ihr liebt, tatsächlich für Euch allein macht. Da braucht Ihr nichts auf-zugeben oder Eurer (neuen) Beziehung zu opfern: Es ist aktive Selbstliebe und beste Selbstfürsorge, wenn Ihr dem, was Euch wichtig ist, auch allein oder mit anderen Freunden zusammen nachgeht. 

 

Ein letztes, was Ihr aktiv für Euch selbst tun könnt – teils vielleicht allein, teils mit Eurem Partner – ist die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Je reifer Du wirst desto mehr kannst und wirst Du in Deine Beziehung einbringen! Es gilt dabei das gleiche Wachstumsgesetz wie in der Makro- und Mikroökonomie: Was nur stagniert regrediert nachhaltig. Es wächst also zurück und schrumpft. Und so gilt auch in der Beziehung für den einzelnen wie für das Paar: Es wird von allein und ohne eigenes Zutun einfach schlechter. Alles bleibt noch nicht mal nur auf einem Stand – es verliert an Qualität und Tiefe. Also tust Du Dir selbst, Deinem Partner und Eurer Beziehung / Familie einfach nur gut, wenn Du Dich selbst immer weiter kennen-, schätzen- und lieben lernst! 

 

Feierlicher Eid mir selbst gegenüber

 

Ich entscheide heute und mit sofortiger Gültigkeit mich selbst zu lieben und vollkommen anzunehmen – so wie ich bin. Das erfolgt ganz praktisch durch folgende einzelne Schwüre mir selbst gegenüber: 

 

1. Ich werde kein schlechtes Wort über mich selbst sagen.

2. Alle schlechten Worte, die andere über mich sagen, lasse ich bei diesen Menschen. Sie treffen damit eine Selbstaussage, die nichts mit mir zu tun hat.

3. Ich achte und bejahe JEDES meiner Gefühle. Auch die negativen.

4. Ich höre ab sofort jeden Morgen und jeden Abend auf meine Seele und mein Herz und frage die beiden, was sie sich von mir wünschen.

5. Ich suche mir einen Partner, der mir Wertschätzung und Respekt entgegenbringt. Er oder sie ist genauso mein FAN wie ich mir selbst gegenüber. 

6. Jeden Tag widme ich ausschließlich mir Zeit.

7. Ich stärke mein (Selbst-)Bewusstsein durch Meditation.

8. Ich ernähre mich gut und gesund.  

9. Ich sorge für ausreichend Licht.

10. Ich kümmere mich gut um meinen Körper und mache einen Sport, der mir Spaß macht (Minimum 3 x 30 Minuten / Woche).

11. Ich betreibe aktiv Psychohygiene und lasse nur wertvolle, positive Medien zu.  

12. Ich umgebe mich ausschließlich mit positiven Menschen, die sich selbst und anderen gegen-über liebevoll eingestellt sind.

 

Erkenne zudem, wenn Du in eine Co-Abhängigkeit zu Deinem Partner gerätst. Wenn du Co-abhängig bist, dann wird dein Leben von der Beziehung bestimmt. Du denkst obsessiv an die andere Person und triffst keine Entscheidungen, bis du sie mit deinem Partner abgestimmt hast. Du darfst daran arbeiten, deine Co-Abhängigkeit zu überwinden, indem du auf folgende Anzeichen achtest:

 

• Geringes Selbstwertgefühl

• Menschen gefallen wollen

• Enge Grenzen

• Das Re-agieren auf andere

• Sich um andere kümmern

• Kontrolle

• Gestörte Kommunikation

• Obsessionen

• Abhängigkeit

• Verleugnung

• Probleme mit dem Alleinsein

• Schmerzvolle Gefühle

 

Es ist übrigens keine Schande, sich dafür Hilfe zu holen! Gerade der Voice Dialogue ist bestens in der Lage in der Erarbeitung der Geschichte Deines Schatten- und Sonnenkindes in der Tiefe zu verstehen und dann zu heilen, was in Deiner Kindheit nicht ganz optimal gelaufen ist 

 

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